Recycling: (K)ein Thema für die Tonne!

Shownotes

Darum geht es:

Mythen und Wahrheiten rund um die Abfallentsorgung

Was genau bedeutet eigentlich dieser "Grüne Punkt"? Wird unser Müll immer noch in ferne Länder exportiert? Wann ist Plastik besser als Glas oder Papier? Wie sauber muss mein Abfall sein? Und was sind die größten Verpackungssünden? Wenn Sie die Antwort auf nur eine dieser Fragen interessiert, können wir Ihnen weiterhelfen. Im Expertengespräch verraten wir alles über zeitgemäße Mülltrennung und wie wir mit etwas mehr Achtsamkeit für unseren Abfall einen wichtigen Beitrag für unsere Umwelt leisten können.

Zu Gast: Philip Heldt, Referent für Ressourcenschutz & Wasser im Bereich Ernährung & Umwelt der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.

 

genau genommen - Der Podcast der Verbraucherzentralen wird gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Wir freuen uns über Lob, Kritik und Themenwünsche per E-Mail an podcast@vz-bln.de. Weitere Informationen finden Sie auf verbraucherzentrale.de.

Transkript anzeigen

00:00:00: Nun ist das neue Jahr erst ein paar Tage alt, da ist doch der Zug für gute Vorsätze noch

00:00:13: nicht abgefahren, oder?

00:00:15: Jedenfalls habe ich da etwas für sie.

00:00:18: Nämlich eine gute Angewohnheit, die sie täglich oder mehrmals täglich umsetzen können, die

00:00:23: kaum Mühe kostet und dennoch wahnsinnig befriedigend ist.

00:00:27: Natürlich spreche ich von Mülltrennung und Müllvermeidung.

00:00:29: Ja genau.

00:00:30: Aber jetzt seien sie bitte nicht allzu enttäuscht, sondern schenkt mir bzw. meinem Gastexperten

00:00:37: Phillip ihr Vertrauen.

00:00:39: Denn Recycling ist kein Thema für die Tonne, sondern ein wichtiger Beitrag, den jeder und

00:00:44: jede von uns zur Rettung wertvoller Ressourcen und zum Schutze der Umwelt leisten kann.

00:00:48: So viel also zum guten Gefühl.

00:00:50: Und was die Müllosigkeit betrifft, dazu kann Ihnen mein Kollege Phillip in der kommenden

00:00:55: halben Stunde einiges sagen.

00:00:57: Dabei zischt und rausch ist auf Philipp's Seite unseres Online-Calls zwar ein wenig,

00:01:02: aber seine Botschaft ist eindeutig und glasklar.

00:01:05: Nämlich ein bisschen gedanklicher Auseinandersetzung mit dem leidigen Thema Müll, stiegt nicht

00:01:10: etwa zum Himmel, sondern ist überraschend und interessant und zeigt auf, dass Abfallvermeidung

00:01:15: und Recycling nicht ansatzweise so schwierig umzusetzen sind wie es scheint.

00:01:19: Oder zumindest wie es mir erschien, bevor ich eines besseren belehrt wurde.

00:01:23: Aber das können Sie ja nun selbst hören.

00:01:26: Also willkommen im Jahr der guten Vorsätze 2024 und willkommen bei genau genommen der

00:01:32: Podcast der Verbraucherzentralen.

00:01:34: Mein Name ist Patrick Lohmeyer und ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung bei unserem Expertengespräch.

00:01:50: Hallo, Herr Vermeidenmüll, wir recyceln und vor allem sagen wir unser Abfallverdiet

00:01:54: Respekt.

00:01:55: Und das sagt nicht nur ich, dass wir, bezieht sich vor allem auf Philipp Held, mein Gast

00:01:59: heute zum Thema Recycling und Abfallvermeidung.

00:02:02: Hallo, Philipp.

00:02:03: Hallo, Patrick, freut mich, dass du mich eingeladen hast.

00:02:06: Philipp, sag doch gerne mal ein paar Worte zu deinem Job bei der Verbraucherzentrale

00:02:10: Nordrhein-Westfalen.

00:02:11: Ja, ich bin jetzt von 14 Jahren bei der Verbrauchenzentrale in Nordrhein-Westfalen und auch bin immer

00:02:17: Referent für den Bereich Ressourcenschutz.

00:02:19: Das heißt, ich mache den Fachsupport für die Umweltberaterinnen, die bei uns in Nordrhein-Westfalen

00:02:25: in den 21 Beratungsdellen sind, von den 61 Beratungsdellen, die wir haben.

00:02:30: Und die Umweltberater selbst sind teils finanziert eben auch über die Abfallgebühren.

00:02:35: Das heißt, die müssen die Bürgerinnen informieren, wie man den Müll richtig trennt, aber vor

00:02:39: allem auch, wie man ihn vermeidet.

00:02:40: Ja, das ist sozusagen mein Hauptjob da, den Fachsupport zu machen.

00:02:44: Ich schreibe die Internettexte, mache Bildungseinheiten mit Kolleginnen zusammen zu dem Thema und eben

00:02:50: halt auch die Politik-Belobby-Arbeit im Hintergrund, die ja auch mindestens die Hälfte meiner

00:02:53: Arbeitszeit ausmacht, weil wir wollen ja nicht nur, dass die Verbraucher informiert sind,

00:02:57: sondern auch, dass die Gesetze sich in die Richtung drehen, dass der Konsum verbraucherfreundlich

00:03:02: ist und man eben einfach von Selbstabfallarm einkaufen kann, ohne sich immer ganz viele

00:03:06: Gedanken zu machen.

00:03:07: Ich habe gerade gesagt, unser Abfall verdient Respekt und um mal extra respektvoll zu

00:03:11: sein und jeder Müllsorte ihre eigene Anerkennung zukommen zu lassen, wollte ich dich noch gleich

00:03:16: zu Beginn fragen, welche Müllsorten trennen wir eigentlich?

00:03:20: Ja, was trennen wir in Deutschland?

00:03:21: Also man sagt ja immer, wir sind die Trenn-Weltmeister in Europa.

00:03:25: Auch so im Großen und Ganzen gibt es auch andere, vor allem Nordeuropäische Länder,

00:03:31: die in Müll auch sehr gut trennen.

00:03:33: Weltweit sind die Japaner, glaube ich, führend und was wir in Deutschland trennen, das ist

00:03:37: natürlich einmal der Restmüll, also alles, was eben gar nicht mehr irgendwie recycelt

00:03:42: oder weiterverwertet werden kann, das geht in die Müllschwerbrennung.

00:03:44: Dann haben wir die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack, je nachdem, wo man wohnt, auch die

00:03:49: Wertstofftonne.

00:03:50: Das ist fast das gleiche, da kommen wir vielleicht später drauf, da geht erstmal alles rein,

00:03:54: was Verpackungsmüll ist.

00:03:56: Also alles, was irgendwie eine Verpackung ist, egal ob es eine Blechdose ist, Plastikverpackung

00:04:00: gelangt dahin.

00:04:01: Biomüll wird auch theoretisch flächendeckend gesammelt, es gibt aber teilweise Tatverte,

00:04:07: wo das einfach nicht möglich ist, weil der Platz für die Tonnen fehlt.

00:04:10: Also da ist da natürlich alles an kompostierbaren Abfällen drin enthalten, Kaffeefilter etc.

00:04:17: Das geht dann in die Kompostwerke.

00:04:19: Das sind so die Tonnen, die mindestens vom Haus stehen und je nachdem, wo ich wohne,

00:04:24: kann es sein, da sich noch eine Papiertonne vom Haus wählen habe oder da sich ein Stück

00:04:28: laufen muss, ein Papiercontainer und für Glas gibt es das Ganze eben auch nochmal.

00:04:31: Das bankt dann immer so ein bisschen, je nachdem, wo man wohnt.

00:04:34: Das sind so die Tonnen, die man am Haus hat.

00:04:36: Dann sammeln wir aber noch weitere Fraktionen.

00:04:38: Da gibt es natürlich dann noch so gewisse Sondermüllsammlungen, das sind zum Beispiel

00:04:42: Batterien, die kann ich in jedem Supermarkt abgeben.

00:04:44: Da kennt man ja auch die meist grünen Sammelboxen, die da irgendwo im Kassenbereich stehen.

00:04:48: Elektroaltgeräte werden gesammelt, nimmt jeder Wertverwurf an, aber auch die großen Elektro-Kaufweiser

00:04:54: zum Beispiel, die sind verpflichtet, das zurückzunehmen und sehr große Supermärkte, die über 800

00:04:59: Quadratmeter Verkaufslöcher haben.

00:05:01: Ach so, tatsächlich.

00:05:02: Ich kann zu einem Multimedia-Markt gehen, auch wenn ich den dort, sagen wir mal, Fernseher

00:05:07: nicht gekauft habe, trotzdem mein TV-Gerät dahin zurückgeben und entsorgen lassen?

00:05:12: Ja, da gibt es noch eine Einschränkung.

00:05:14: Also da gibt es die sogenannte Eins-zu-Eins-Rücknahme.

00:05:18: Das heißt, wenn ich ein Gerät kaufe, kann ich immer das gleichwertige Gerät zurückgeben.

00:05:23: Wenn ich ein Kleingerät habe, weiß ich nicht, Rasierer, Smartphone, kleiner Föhn und so

00:05:28: weiter, die kann ich jederzeit zurückgeben.

00:05:30: Also so ist die Einschränkung, damit nicht jemanden mit der Wachmaschine da ankommt und

00:05:36: die einfach keinen Platz haben.

00:05:37: Dafür ist das gedacht.

00:05:39: Aber ja, die kann ich da auch zurückgeben.

00:05:40: Da gibt es natürlich noch Bauabfälle, die habe ich zum Glück nicht so selten.

00:05:44: Auch die werden separat gesammelt.

00:05:46: Sogar für Baustaumdosen gibt es in Deutschland eine eigene Sammlung.

00:05:49: Also wir haben schon sehr viele Sammlungen.

00:05:51: Die meisten Sondersammlungen sind da nur gar nicht bekannt oder Altöse zum Beispiel.

00:05:54: Kann ich bei jedem Öl verkauchenden Betrieb, also bei Tankstellen und Autozubehörläden,

00:06:00: auch nicht so viel zu tun.

00:06:01: Also da gibt es schon viele spezielle Sachen.

00:06:04: Darüber den Überblick zu bewahren ist superwährlich und deswegen gibt es ja auch unsere Beratung

00:06:08: dazu.

00:06:09: Jetzt hatte ich dir im Vorgespräch ja schon verraten, diese Podcastfolge "Berut auf Warenbegebenheiten"

00:06:15: will heißen einem Erlebnis, das ich zuletzt vor Kurzem hatte in der Büroküche als

00:06:19: der Mittagsvormessen saßen und nachdem wir eben fertig gespeist hatten, eine Kollegin

00:06:23: Aufstand und ihrer Plastikschale in die Restmultonne warf, obwohl wir denn auch einen gelben Sack

00:06:29: dastehen haben, also eine gelbe Tonne.

00:06:31: Und dann das Ganze kommentiert wurde mit den Worten, naja, landet ja am Ende alles eh sowieso

00:06:36: in der gleichen Müllverbrennungsanlage, egal ob Plastikmüll, Papier oder Biomüll.

00:06:40: Ist da was dran an diesem Vorurteil?

00:06:43: Ja, das ist schon ein Müllhaus.

00:06:45: Also beruht auf der Vergangenheit als tatsächlich noch ziemlich viele Anfälle, die in der

00:06:50: gelben Tonne gelandet sind, verbrannt wurden, weil sie einfach nicht recycelbar waren oder

00:06:55: weil das recyceling viel zu teuer war.

00:06:57: Das hat sich mittlerweile gewandelt.

00:06:59: Ich kann eigentlich jedem nur mal empfehlen, sich mal so eine Sortieranlage für die gelben

00:07:03: Säcke oder die gelbe Tonne anzubauen.

00:07:05: Die meisten Betriebe bieten auch Führungen durch einen, die wollen ja selbst, dass das

00:07:08: bekannt wird.

00:07:09: Also einfach mal gucken, wo ist das in der Nähe nachfragen, hingehen, erzaubern in der

00:07:14: Technik.

00:07:15: Ich finde es richtig spannend, also da fehlen keine Horden von Menschen am Band, die da alles

00:07:18: per Hand rausnehmen, sondern es ist komplett Roboter mit Kameras und so weiter, also spannende

00:07:24: Dinge und der Müll aus der gelben Tonne wird dann sehr genau sortiert nach dem Finale,

00:07:29: sodass ich am Ende einzelne Fraktionen habe, verschiedene Kunstwerksorten, also Polypropylen,

00:07:34: Polyethylen, Polyethylen-Tereftalat, Papier, Aluminium Sachen, andere Metallsachen, also

00:07:41: Weißblechdosen zum Beispiel, wird da alles fein säuberlich getrennt und dann bleibt

00:07:45: natürlich noch eine ganze Menge an sogenannten Restwerfen übrig, die irgendwie nicht sortierbar

00:07:50: sind, weil es zum Beispiel Holzverpackungen sind, also der berühmte Holzkasten, in dem

00:07:55: die Mandarinen zu Weihnachten sind.

00:07:57: Der kann ja gar nicht recycelt werden, das kann man, Holz geht letztendlich in die Verbrennung.

00:08:04: Das heißt, ein Teil der Abfälle aus der gelben Tonne wird schon noch verbrannt, aber das

00:08:08: meiste wird erstmal sehr gut sortiert und vieles kann ich ziemlich gut recyceln.

00:08:13: Ob das immer kosteneffizient ist, ist gerade bei Kunststoffen die Frage.

00:08:17: Also es gibt auch viele Kunststoffe, die im Recycling teurer sind, als wenn ich den Kunststoff

00:08:22: neu als Erdöl herstelle.

00:08:23: Da ist eigentlich eher der Gesetzgeber da dran, dafür zu sorgen, dass trotzdem diese Kunststoffe

00:08:28: recycelt werden, damit wir eben nicht einfach so verbrennen, weil es wäre einfach Verwendung.

00:08:32: Aber dieses Vorurteil, dass jetzt irgendwie das meiste aus der gelben Tonne verbrannt

00:08:37: wird, stimmt nicht.

00:08:38: Das wenigste aus der gelben Tonne wird verbrannt, aber trotzdem noch ein nennenswerter Anteil.

00:08:43: Ich kann jetzt gar keine genaue Prozentsreihe sagen.

00:08:46: Das liegt aber auch einfach daran, dass Hersteller immer noch Verpackungen in den Markt bringen

00:08:50: dürfen, die gar nicht recycelbar sind.

00:08:52: Also das ist gar nicht die Schuld von uns und deswegen sollten wir unbedingt die gelbe

00:08:56: Tonne benutzen, weil darüber zu entscheiden, ist recycelbar oder nicht recycelbar, ist

00:09:00: meistens gar nicht möglich.

00:09:01: Das wissen die Sortierbetriebe viel besser und wie gesagt, das meiste wird wiederverwendet.

00:09:07: Auch Kunststoffe, hoffentlich lange hießt, die kann man gar nicht gut recyceln.

00:09:10: Doch das geht immer besser und in zehn Jahren werden wir noch ein ganzer Typchen weiter

00:09:14: sein damit.

00:09:15: Das ist spannend.

00:09:16: Lass uns noch etwas bei den Vorurteilen hinsichtlich Müllentsorgung und Mülltrennung bleiben.

00:09:23: Ein Bild, das ich bis heute von meinem geistigen Auge habe, was mich vor allem durch Kinder

00:09:29: und Jugendtaug übergleitet hat, ist ein bisschen seltener geworden, aber immer noch da ist

00:09:33: dieses Bild von herangespültem Plastikabfällen an den Küsten, vor allem im asiatischen Raum

00:09:39: in China und anderen asiatischen Ländern.

00:09:41: Ist das immer noch das Schicksal eines großen Teils unseres Plastikmülls, dass das eben

00:09:47: in asiatischen Ländern landet oder hat sich da was geändert?

00:09:49: Ja, auch da hat sich ganz viel getan.

00:09:51: Also es war tatsächlich in der Vergangenheit leider wirklich so, dass Plastikmüll exportiert

00:09:56: wurde, auch außerhalb Europas.

00:09:58: Und das war dann mangemäßig irgendwann so viel, nicht nur von Deutschland, sondern auch

00:10:03: von anderen europäischen Ländern, dass China angefangen hat, einen Importstopp zu erheben,

00:10:07: weil die auch so viele Abfälle bekommen hatten, die sie selbst gar nicht recyceln konnten

00:10:11: und die auch nicht irgendwie unbegrenzte Poni-Kapazität hatten, dass sie gesagt haben, wir

00:10:16: nehmen euren Plastikmüll nicht mehr an und andere asiatische Länder haben dann ein paar

00:10:20: Jahre später nachgezogen.

00:10:22: Also auch Vietnam hat zum Beispiel so einen Importstopp und auch andere asiatische Länder.

00:10:26: Also die nehmen diesen Müll gar nicht mehr an.

00:10:29: Es wird immer noch teilweise Kunststoffmüll auch nach China verzifft.

00:10:32: Das sind dann aber Kunstaufabfälle, die die bewusst auch haben wollen, wo die sagen,

00:10:37: das ist hochwertiges Material, da können wir leicht recyceln und wieder in den Verkehr

00:10:41: bringen.

00:10:42: Also da ist es dann gewollt.

00:10:44: Diese Mengen haben rapide abgenommen.

00:10:46: Es gibt natürlich leider immer noch hier und da illegale Müllverbringung, das betrifft

00:10:50: nicht nur Kunststoff, sondern teilweise auch Elektrogeräte, da wird ja auch gesagt, das

00:10:54: landet alles irgendwo in Ghana.

00:10:55: Ja, Müll ist natürlich auch ein Geschäft, mit dem man viel Geld verdienen kann und

00:11:00: deswegen finden einzelne Mülltransporte auch immer noch irgendwie einen Weg außerhalb

00:11:04: Europas.

00:11:05: Aber die Menge an Kunststoffmüll im Meer, die jetzt quasi neu entsteht, ist nicht mehr

00:11:10: von uns.

00:11:11: Das kann man schon sagen.

00:11:12: Es ist dann halt eher Müll aus Ländern, die einfach keine so ausgefallene Abfallwirtschaft

00:11:18: haben wie wir in Europa.

00:11:19: Das gibt es ja in vielen anderen Ländern nicht.

00:11:21: Trotzdem haben die natürlich auch die Errungenschaften der Zivilisation ganz viele Plastikverpackungen,

00:11:28: was es da vor einigen Jahrzehnten noch gar nicht gab, aber eben noch gar nicht die Infrastruktur

00:11:31: das abzubauen.

00:11:32: Kann man sagen, ist ja deren Problem.

00:11:35: Ja, bedingt die großen Unternehmen, die genau diese Plastikverpackung und die Produkte,

00:11:39: die da drin sind, herstellen, da sind alles Unternehmen, die in den westlichen Ländern

00:11:43: sitzen, die da eigentlich auch ihrer Verantwortung nachkommen sollten.

00:11:47: Also, die Sitzern sind bestimmt irgendwie mitverantwortlich, aber es ist eben nicht mehr das, was bei jedem

00:11:51: Fall uns im Haushalt anfällt.

00:11:52: Das wird so noch ordentlich sortiert und dann wird nicht einfach so in Asien.

00:11:56: Letzte Frage doch zum Thema Plastik oder diesen sogenannten Verbundenstoff.

00:12:02: Ich habe irgendwann mal gelernt und ich vermute mal, du wirst mir auch gleich sagen, das

00:12:05: war total am Montpilz, dass auf jeglichem Abfall, der für die gelbe Tonne oder für

00:12:09: den gelben Sack bestimmt ist, so ein grüner Punkt ist.

00:12:12: Und jetzt gucke ich hier gerade auf die Packung Kaugemi, die ich mir vor mir habe und da ist

00:12:15: irgendwo ein grüner Punkt drauf oder habe ich gerade so einen Textmarker in der Hand,

00:12:19: den würde ich auch irgendwann wegschmeißen, wenn der leer ist.

00:12:22: Können die die gelbe Tonne oder muss ich da immer noch auf den grünen Punkt achten?

00:12:26: Ja, also der grüne Punkt ist gar kein Anzeichen dafür, ob eine Verpackung in die gelbe Tonne

00:12:31: oder den gelben Sack darf, sondern der grüne Punkt ist quasi das Markenzeichen eines der

00:12:37: dualen Systeme.

00:12:38: Es gibt aber mehrere duale Systeme und duale Systeme, das sind die Unternehmen, die quasi

00:12:43: verantwortlich dafür sind, die Abfälle aus der gelben Tonne zu sortieren und dann einzelne

00:12:49: Recyclinganlagen zuzuführen oder teilweise eben auch selbst zu recyceln.

00:12:53: Da gibt es eben mehrere von, der grüne Punkt, das duale System Deutschland ist eben ein

00:12:58: System davon.

00:12:59: Und die haben damals als Latenzeichen immer den grünen Punkt drauf gedruckt.

00:13:02: Generell gilt aber für die gelbe Tonne alles, was eine Verpackung ist.

00:13:06: Egal ob da jetzt ein grüner Punkt drauf ist oder nicht oder irgendwelche anderen Logos

00:13:10: gehören in die gelbe Tonne bzw. den gelben Sack, das ist richtig.

00:13:13: Der Textmarker, den du erwähnt hast, der ist ja keine Verpackung.

00:13:16: Der gehört eigentlich nicht in die gelbe Tonne rein.

00:13:19: Wenn du jetzt aber eine Wertsachzone zu Hause hättest, dann könntest du hin da rein wohnen,

00:13:22: weil er eine sogenannte doch gleiche nicht Verpackung ist.

00:13:26: So der Juristin Terminus befindet ja auch aus Plastik und kann demzufolge auch eigentlich

00:13:30: ganz gut recycelt werden.

00:13:31: Aha, okay, wieder was gelernt.

00:13:34: Wäre ich mir auch tatsächlich merken und niemals mehr vergessen.

00:13:37: Wann immer wir hier in diesem Podcast Format über die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz

00:13:44: sprechen, kommt irgendwann die Erkenntnis, naja bei einigen Produkten funktioniert das

00:13:48: Ganze mit der Nachhaltigkeit eben besser als bei anderen.

00:13:50: Jetzt mal übertragen auf Müllsorten.

00:13:53: Bei welchen Müllsorten funktionierende Trennung und Recycling besonders gut und wo

00:13:58: vielleicht weniger gut?

00:13:59: Ja, besonders gut funktioniert es natürlich vor allem bei Sorten rein, also sagen wir mal

00:14:06: der Papiercontainer, da ist dann ein Pappe drin, da gibt es eine andere Papiere und dann

00:14:11: es meisten die Leute manchmal noch irgendwelche Sachen da rein, die gar nicht reingehören.

00:14:14: Aber das meiste ist halt wirklich alles irgendwie was Papier ist.

00:14:17: Das kann ich super gut durchsortieren und recyceln, das funktioniert prima.

00:14:22: Bei Glas, genau das Gleiche, da wird ja schon farblich getrennt eingeworfen und es gibt

00:14:27: tatsächlich in den Glashütten nochmal Sortierautomaten, die das Glas farblich nachsortieren können

00:14:33: und stört auch vor daraus hin zum Beispiel, naja.

00:14:36: Also das funktioniert am leichtesten, besonders wir sind immer so mitfragziert wie das was

00:14:41: in der gelben Pane landet, weil das ist ja Kunde auf Papier, Metalle, verliehende Metalle

00:14:46: sogar noch in ganz verschiedenen Formen und Größen, das ist richtig schwierig aufzutrennen.

00:14:51: Ja, so kann man das vielleicht ganz einfach beantworten.

00:14:54: Alles klar, jetzt habe ich ja hier schon quasi Blatt gezogen und mal einzuer- über meiner

00:14:59: seits formuliert in Sachen Mülltrennung.

00:15:03: Gibt es denn so andere Fehler, die immer wieder gemacht werden hinsichtlich Mülltrennung?

00:15:08: Ich glaube der größte Fehler ist einfach den Müll nicht zu trennen, weil Mülltrennung

00:15:12: bedeutet wirklich auch massiv zum Klimaschutz beizutragen, weil alles was in der falschen

00:15:18: Tonne landet wird verbrannt.

00:15:20: Das kann man ganz klar sagen.

00:15:21: Also alles was in den Restmüll geht wird so oder so verfeuert.

00:15:24: Das Einzige was aus dem Restmüll noch rausgefischt wird sind magnetische Metalle, also Eisen

00:15:29: und Nickel, weil ich die halt relativ leicht mit dem Magneten noch rausfinden kann, der

00:15:33: Rest geht automatisch ins Feuer.

00:15:34: Das ist also für immer verloren, aber auch wenn ich zum Beispiel in die Biotonne Plastikmüll

00:15:40: reintur, dann wird das irgendwo mühsam rausgefischt werden, wird auch verbrannt und verunreinigt

00:15:46: den Kompost.

00:15:47: Oder wenn ich in der Wertstofftonne, bzw. im gelben Sack gelbe Tonne, da ist ja eben

00:15:53: alles möglich hier drin.

00:15:54: Da wird das dann natürlich meistens doch irgendwie raus sortiert, aber auch dafür wie

00:15:59: Windeln oder Katzensgräuber, das auch immer wieder in der gelben Tonne landet, führt

00:16:03: natürlich dazu, dass die anderen Fraktionen einfach dar-kver-unreinigt werden oder was

00:16:08: die Altbreiter-Container betrifft.

00:16:10: Auch da sagen uns die Verwertungsbetriebe regelmäßig, dass da Leute alles Mögliche

00:16:14: auch an Dreck reinschmeißen, also die pote Katzewerte entsorgt und dann kann man natürlich

00:16:19: den Händen des ganzen Containers nur noch verbrennen lassen, weil die Katze verweste

00:16:23: da ja auch erstmal ein paar Wochen drin, bis der Container gelehrt wird und dann ist

00:16:27: das ein Textil, was eigentlich gespendet werden sollte, verdorben.

00:16:31: Richtigem Mülltrennung macht es von Sinn und spart eben auch wirklich massiv CO2 ein, weil das Material zurückgewonnen werden kann.

00:16:37: Das ist, glaube ich, der größte Irrtum, der existiert.

00:16:40: Alles andere ist erstmal nachrangig.

00:16:42: Ich denke mal, wenn ich die Entsorgungsbetriebe fragen würde, dann würden die sagen, dass das größte Problem ist die falsche Mülltrennung, also diese Fehlwürfe.

00:16:50: Und da besonders nervig eigentlich immer, dass doch relativ viele Störter dafür in der Biotonne landen.

00:16:56: Also Sachen, die eben nicht kompastierbar sind, Kunstbeftöten etc., darauf auch einfach achten, dass der sauber bleibt, dann kann man eben auch wirklich gute Erde hinterher draus machen.

00:17:05: Ja, lass mich da nochmal nachhaken, denn ich glaube, die Biotonne ist tatsächlich sehr anfällig für Fehler seitens Verbraucherinnen und Verbraucher.

00:17:11: Insofern, dass sie eben Dinge drin landen, die da nicht rein sollten, Stichwort "Tote Katze".

00:17:16: Ist vielleicht jetzt ein bisschen makaber, aber Fleisch oder irgendwie organische Abfälle gehören da gar nicht rein, oder?

00:17:22: Was gehört auf keinen Fall in die Biotonne, was immer wieder drin landet?

00:17:25: Also was auf keinen Fall rein gehört, sind eben nicht verrotbare Sachen.

00:17:29: Das kann Katzenkreu sein, das ist ja eigentlich Gestein.

00:17:32: Dann ganz viel Kundstoffe landen da drin, teilweise auch irgendwelche Metallpartikel, also der Wickeldraht um die Blumen oder so.

00:17:39: Das sind alles Sachen, die man da tun ist, rauslassen sollte, weil die im Kompostwerk natürlich teilweise raus sortiert werden können,

00:17:46: aber teilweise eben auch so klein fragmentiert sind, dass sie letztendlich mit dem Biomüll dann in den Humus übergehen und dort dann das Ganze einfach verknutzen.

00:17:55: Und ein Humus mit Nostikpartikeln ist weder schön, noch gesund, wenn er dann im Gartenbau benutzt wird.

00:18:00: Also deswegen grundsätzlich komplett verzichten, auch kompostierbare Kundstoffe.

00:18:05: Das wird ja immer so gerne gesagt, oh, ich sammel aber mal ein Biomüll in einer kompostierbaren Tüte.

00:18:10: Ja, kann man machen, wir wissen aber, dass die meisten Kommunen und auch die meisten kompostend Erdenwerke überhaupt keine Kunststofftüten da drin haben wollen,

00:18:19: selbst wenn sie theoretisch kompostierbar sind.

00:18:22: Weil es einfach genauso aussieht wie andere Kunststoffe und dann das ehemalig rausgefisst werden muss.

00:18:27: Also das ist ziemlich blöd, ob jetzt gekochte Sachen oder Fleiß da rein dürfen, das ist immer eine Sache der Kommune, wo ich lebe.

00:18:35: In den meisten Kommunen ist es mittlerweile allerfalls, weil das Ganze erstmal durch eine Biogas-Anlage durchgeht,

00:18:40: der soweit erhitzt, dass das eigentlich auch nicht mehr infektiös ist,

00:18:44: aber potenziell infektiöse Materialien, also Fleisch oder tote Haustiere, tierische Exkremente, die sollten nicht in der Biotone landen,

00:18:52: weil wenn es jetzt im Kompostwerk nicht so hoch erhitzt wird, dann kann es eben sein,

00:18:58: dass zum Beispiel von der Katze Wurmeier, die im Katzen treu waren, dann auch mit der Erde weiter verbreitet werden.

00:19:03: Das möchte man natürlich nicht im Garten haben oder auf seinem Gemüse, was man dann vielleicht offenmarkt wiederholt.

00:19:08: Deswegen darauf achten und einmal kurz gucken, was empfiehlt die eigene Kommune für den Biomeld.

00:19:14: Das ist manchmal verpflichtend. Es gibt auch Kommunen, die tatsächlich sagen, wir erlauben sogar die kompostierbaren Plastiktöten.

00:19:20: Ich bin mittlerweile soweit, dass ich mal die gesamte Erziehung infrage stelle, wenn ich dir so zuhörere.

00:19:24: Deswegen geht es mit aller gebotenen Vorsicht doch mal so weitere Fehler an haben,

00:19:29: mögliche Fehler an haben meinerseits und du sagst einfach, was du davon hältst.

00:19:34: Papier ist immer sinnvoller als Plastik, richtig?

00:19:37: Nee, kann man so nicht sagen.

00:19:38: Mist.

00:19:39: Ja, es war da eigentlich. Das ist auch ein Trend. Da bringt sogar die Verpackungsindustrie auf,

00:19:45: dass es so einfach immer mehr Sachen in Papier oder Papier verpackt werden, weil es ökologischer aussieht und viele Leute glauben, dass sie ihre besser.

00:19:52: Fagt es aber, dass die Ökobilanz von einer Papier- oder Papverpackung nicht besser ist als die einer Kunstverpackung.

00:19:59: Und der große Nachteil ist auch noch, dass ja die Papier oder Papverpackung nicht so aromar- und flüssigkeitslich ist wie eine Plastikverpackung.

00:20:09: Das heißt, ich muss manchmal einfach viel mehr Material nehmen oder, dass die Pappe sogar innen noch mal mit einer ganz dünnen Kunst, das nicht besichert wird.

00:20:16: Und damit wird aber die Pappe sehr schlecht recycelbar.

00:20:19: Das heißt, dieser Umführung zu sagen, Plastik ist automatisch böse Papier ist immer gut,

00:20:24: kann sogar in einigen Fällen dazu führen, dass die Verpackung ökologischer Länser ist als das, was bisher da war.

00:20:30: Deswegen so eine ganz dünne Folienverpackung ist leider extrem effizient.

00:20:35: Die wird dann hinterher wahrscheinlich in der Müllverbrennungsanlage landen.

00:20:38: Wenn sie mehr sichtig ist, trotzdem ist es ökologisch die beste Variante.

00:20:42: Also wenn ich Verpackung vermeiden will, dann muss ich an andere Fälle ansetzen,

00:20:45: als zu sagen, da nehme ich alles, was ein Papa verpackt ist und damit es ist gut.

00:20:49: Nächste vermutlich, vermeidliche Fehlannahme, Glasflaschen sind immer besser als Plastikflaschen, oder?

00:20:56: Da bin ich mir doch recht sicher.

00:20:58: Ja, klingt erstmal logisch und die Glasflachen sind dann besser, wenn es Glasmehrwegflachen sind

00:21:04: und die nur regional transportiert werden.

00:21:06: Weil Glas ist da relativ schwer.

00:21:08: Das heißt, wenn ich jetzt Mineralwasser kaufe, habe ich da die Wahl,

00:21:11: ich kaufe das Mineralwasser in einer Einweg, Plastikflasche.

00:21:15: Das ist der Standard, das haben leider viele Discounter.

00:21:18: Es gibt aber auch Mehrweg-Gunsterflachen und es gibt Mehrweg-Glasflachen.

00:21:22: Die Frage ist, was ist jetzt am besten davon?

00:21:24: Das Beste ist die Mehrwegflasche aus der Region.

00:21:28: Und wenn die Transportdistance unter 50 Kilometer beträgt,

00:21:32: von dem Brunnen oder von der Brauerei bis zum Supermarkt und zu mir nach Hause.

00:21:37: Also wenn ich jetzt in Dortmund, wo ich wohne, einfach Mineralwasser

00:21:41: von einem lokalen Mineralbrunnen kaufe in einem Dortmunder Supermarkt,

00:21:46: das sogar mit dem ÖPNV nach Hause bringe und dann wieder mit dem ÖPNV zum Supermarkt

00:21:50: und die Flasche dann lokal auch wieder befüllt wird im Mineralbrunnen,

00:21:53: dann ist das die ökologisch beste Variante, wenn die Flasche aus Glas ist.

00:21:57: Die ist zwar schwerer dann, würde sich also bei weiteren Transporten

00:22:01: sehr oft in Dieselverbrauch der LKW auswirken.

00:22:04: Aber wenn die Transportdistance kurz ist, dann überwiegt der Vorteil,

00:22:06: dass die Glasflasche einfach deutlich häufiger befüllt werden kann

00:22:09: als die Mehrweg-Gunsterflasche.

00:22:12: Was leicht abneidet, ist dann natürlich die Einweg-Gunsterflasche,

00:22:15: weil die ja nach dem einmaligen Gebrauchstamm gekreddert wieder umgesmolzen wird

00:22:19: und das verbraucht sehr viel Energie.

00:22:21: Dazu kommt, dass die meisten Discounter ja sogar ihre eigenen Mineralbrunnen haben,

00:22:26: die aber häufig viele hundert Kilometer entfernt sind,

00:22:28: von dem Ort, wo ich die kaufe und dann eine Hause bringe.

00:22:32: Also da wird ganz viel Wasser wirklich völlig nutzlos hin und her transportiert.

00:22:36: Extremstes Beispiel ist Mineralwasser aus Frankreich oder Italien,

00:22:39: was ich auch im Supermarkt kaufen kann.

00:22:41: Das ist ökologisch der Gau, egal wie es der Takt ist.

00:22:44: Okay, hier kommen jetzt auch zum Ende mit dumm Annahmen, aber noch eine allerletzte,

00:22:48: weil ich erinnere mich auch doch gut aus meiner Kindheit,

00:22:51: nämlich, dass meine Mutter vor dem Spülbeckenstand und Plastikverpackungen gespült hat.

00:22:57: Joghurtbecher, Puddingbecher und dergleichen vor der Entsorgung im gelben Sack,

00:23:02: weil die Dinger müssen ja sauber entsorgt werden.

00:23:05: Sinnvoll oder nicht?

00:23:06: Ich befürchte, ich kenne deine Antwort.

00:23:08: Ja, das ist also absolute Zeitverwendung.

00:23:11: Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, ich mache das nicht immer im Haus.

00:23:16: Es ist gut, dass der Dili Zeitscher macht Barspade,

00:23:19: dass deine Mama nicht in der Zeit ein gutes Buch gelesen hat

00:23:22: oder für sich in der Krankenkuchen gemacht hat oder so.

00:23:24: Es waren die frühen 90er, wir hatten noch keine Podcasts,

00:23:27: die den Wunsch über so was informieren konnten.

00:23:29: Er hätte damals von Internet für alle gegeben.

00:23:32: Wir hätten uns viele Sachen gespahrt.

00:23:34: Ja, also das Bühlen von den ganzen Verpackungen vor der Entsorgung ist absolut nicht nötig.

00:23:40: Man sagt immer, sie sollten Löffel rein sein.

00:23:43: Das heißt, wenn ich den Joghurtbecher leer gelöffelt habe oder Getränke, Karton leer gespürt habe,

00:23:49: dann ist alles gut, dann kann er einfach so in die Tonne rein.

00:23:51: Weil die Sachen landen ja alle miteinander zusammen.

00:23:55: Das heißt, die versmutzen sich ohnehin gegenseitig nochmal ein bisschen.

00:23:58: Die werden sortiert und während des Recyclingprozesses

00:24:02: eh nochmal gewappt, damit sie auch wirklich sauber sind für das Recycling.

00:24:05: Das heißt, zu Hause warten bringt zusätzlich eigentlich gar nichts aus,

00:24:09: für das Zeit, Energie und Wasser kostet.

00:24:12: Deswegen einfach lassen, saubere Verpackungen da rein tun.

00:24:16: Wenn da jetzt noch der halbe Joghurt drin ist,

00:24:18: dann wirklich besser den Joghurt in die Biotornaten sorgen

00:24:21: und dann den leeren Becher in die gelbe Tonne tun.

00:24:23: Oder wenn es eben so eklig ist, da ist der jetzt nach euch,

00:24:26: ich will es nicht anfassen, ich will es nicht rauszuholen,

00:24:28: dann gerne alles zusammen in den Rest melden.

00:24:31: Da muss man damit leben, dass man mal eine Verpackung quasi verloren hat,

00:24:34: weil die dann natürlich auch mit in der Müllverbrennung landet.

00:24:37: Okay, vielen Dank, Philipp.

00:24:39: Ich glaube, das reicht jetzt auch erst einmal,

00:24:41: was Erinnerungen aus meinem persönlichen Nähkästchen rund um Fehlannahmen

00:24:46: und Fehl-Einschätzung und falsch beigebrachtes

00:24:48: rund um das Thema Mülltrennung betrifft.

00:24:50: Aber Philipp, gibt es rund um diesen Aspekt noch etwas,

00:24:55: was dir am Herzen liegt und das du hier gerne zu Sprache bringen möchtest?

00:24:59: Was mir bei den ganzen Vorurteilen oder Mythen,

00:25:02: die so zum Thema Abfall gibt, was man damit machen sollte oder nicht

00:25:05: und wie man den am besten trennt auf dem Herzen liegt,

00:25:08: ist auch einfach die beruhigende Botschaft,

00:25:10: ja, es ist einfach verdammt kompliziert.

00:25:12: Vieles an der Mülltrennung, die wir haben,

00:25:15: ist auch irgendwie gar nicht so richtig logisch erklärbar

00:25:18: und deswegen entstehen auch einfach viele Fehler.

00:25:20: Also da muss ich niemand für das Leben fühlen,

00:25:23: dass das man da jahrelang etwas falsches gedacht hat,

00:25:26: weil sich natürlich solche Konsumpraktiken auch über Jahre halten.

00:25:30: Man hat das irgendwie von seinen Eltern übernommen.

00:25:32: Es wurde auch nicht irgendwie groß kommuniziert,

00:25:34: wie der Land der Technik ist, was heute alles recycelbar ist

00:25:36: und vor allem wie.

00:25:38: Deswegen machen wir einfach super viele Fehler in der Mülltrennung.

00:25:41: Hätte man gesetzlich teilweise ein bisschen einfacher machen können

00:25:43: und über vieles wurde auch einfach nicht genug geredet.

00:25:46: Insofern bitte kein Sprech des Gewissen haben,

00:25:48: aber wenn man jetzt weiß, wie es besser geht,

00:25:50: dann einfach jetzt ambitionierter trennen und mit seinen Freunden drüber reden.

00:25:54: Jetzt hatte ich ja zu Beginn schon gesagt,

00:25:55: wir möchten nicht nur über Mülltrennung und Recycling sprechen,

00:25:58: denn noch viel besser als die Wiederverwertung

00:26:01: von wertvollen Rohstoffen ist Müllvermeidung.

00:26:04: Gibt es dazu deinerseits, Philipp,

00:26:06: zwei, drei vielleicht mehr oder weniger mühelos im Alltag umzusetzende Tipps?

00:26:10: Ja klar, also Müllvermeiden ist in vielen Fällen einfacher als gedacht.

00:26:15: Man sagt immer so, ja, aber die ganzen Verpackungen,

00:26:18: die kann ich gar nicht so ohne weiters vermeiden.

00:26:21: Und das stimmt auch häufig.

00:26:22: Also nicht jeder hat einen Unverpacktladen, um die Ecke oder es wäre auch müßig,

00:26:26: dann irgendwie 30 Kilometer mit dem Auto dahin zu fahren,

00:26:29: um nur da einzukaufen.

00:26:31: Das ist nicht lebensnah, aber ich kann natürlich bei ganz vielen Sachen

00:26:34: schon mal gucken, kriege ich die in Mehrwege fesen.

00:26:36: Das gilt vor allem bei Getränken, ist es leicht möglich.

00:26:38: Da kann ich fast alles in Mehrwege kaufen.

00:26:40: Das ist nochmal eine gute Lösung, mit der Mehrwege aus der Region.

00:26:43: Oder eben bei Wasser, Mineralwasser, kann ich auch einfach Leitungswasser trinken.

00:26:48: Ich bat mehr Kisten, Klappen, Unmengen an Kneten und auch Unmengen an CO2.

00:26:51: Also auch das eine ganz einfache Möglichkeit.

00:26:54: Was ich eigentlich beim Opfer vermeiden am wichtigsten finde,

00:26:58: ist Bedarfe hinterfragen.

00:27:00: Also brauche ich das Produkt überhaupt wirklich?

00:27:04: Bei Lebensmitteln ist die Antwort ja, irgendwas muss ich essen?

00:27:07: Keine Frage.

00:27:08: Aber bei vielen anderen Sachen stellt sich die Frage von ernst zu nehmen.

00:27:12: Da wir haben zum Beispiel extrem viele Textilien, die wir besitzen.

00:27:16: Greenpeace hat mal erhoben, dass wir ungefähr

00:27:18: einen Fünftel, also 20 Prozent davon so gut wie niemals tragen.

00:27:21: Das heißt, wir könnten auf 20 Prozent unseres Teiles von

00:27:24: Franks verzichten, ohne einen Nachteil in unser Lebensqualität zu empfinden.

00:27:28: Und das ist von enorm.

00:27:29: Weil Textilien natürlich auch viel mehr

00:27:32: Energie und CO2 verbrauchen in der Herstellung als

00:27:34: sondern die Lebensmittelverpackung.

00:27:36: Das muss man auch mal sagen.

00:27:37: Oder Möbel.

00:27:38: Möbel kaufe ich natürlich relativ selten,

00:27:41: aber sie verbrauchen auch viel mehr Ressourcen in der Herstellung.

00:27:43: Oder Elektrogeräte gilt genau das Gleiche.

00:27:46: Das heißt, alles, was wir kaufen, sich erst mal fragen, brauche ich das überhaupt?

00:27:51: Brauche ich es neu oder kann ich es gebraucht kaufen?

00:27:54: Also gebraucht kauf ist in meinen Augen

00:27:57: eine extrem ökologische, hoffengünstige und superfreudige Variante abhaltend zu fahren.

00:28:05: Weil gebraucht kauft mir natürlich auch viel mehr ermöglicht, als das, was ich

00:28:08: standardmäßig im Kauf ausbekomme, sondern ich habe eine viel größere

00:28:11: Bandbreite an Produkten.

00:28:12: Also zum Beispiel der der Krank in meinem Kleiderzimmer als ein uralter Frank,

00:28:17: der einmal aufbereitet wurde, hat weniger kostet als ein neuer und hat viel mehr

00:28:21: Geschichte. Das ist Lebensqualität für mich und es ist günstiger.

00:28:25: Das ist so der Punkt, wo ich total leicht auf achten kann, Abfälle zu vermeiden.

00:28:30: Also gar nicht unbedingt die Lebensmittel verpacken.

00:28:32: Die begegnen uns natürlich jeden Tag und wir denken viel darüber nach.

00:28:35: Aber alles andere, was wir noch konsumieren, das einfach gebraucht holen,

00:28:40: auch mit Freunden einfach tauschen, Klamotten tauschen, sich gegenseitig

00:28:43: gebrauchte Sachen auch känken.

00:28:45: Damit reist sich das nicht viel für die eigene Ökobilanz.

00:28:48: Und natürlich das, was man hat, lang genutzt und reparieren.

00:28:52: Also auch das, wenn die Socke im Wochenende.

00:28:54: Ja, natürlich ist es billiger, die kaputte Socke wegzutmeisten.

00:28:58: Weil wenn ich eine halbe Stunde brauche, um die zu topfen, habe ich in der gleichen

00:29:02: Zeit so viel Geld verdient, dass ich mir zwei paar neue Socken kaufen kann.

00:29:05: Keine Frage. Auch mit dem Mindestlohn ist es so.

00:29:08: Aber ich kann da nebenher noch einen Film laufen lassen oder Podcast hören und

00:29:12: die Socke stopfen.

00:29:13: Dann habe ich die Zeit vielleicht nicht so verwendet, wenn man das sieht.

00:29:17: Unter Effizienzgesichtspunkten.

00:29:19: Aber ich habe trotzdem Ressourcen eingespart und Dinge ein längeres Leben ermöglicht.

00:29:25: Meine Frau wird mich dafür umbringen, dass ich das hier sage.

00:29:27: Aber ich trage, wenn es eine Lieblingssocke ist, die Socke mit dem Loch einfach weiter.

00:29:31: Ja, mache ich auch.

00:29:32: Meine Eltern wundern sich auch immer darüber und sagen, bracht wieder neue Socken zu Weihnachten.

00:29:36: Nee, ich trage es halt einfach trotzdem.

00:29:38: Und wenn ich mein Zeitabstand topf ich.

00:29:41: OK, Philipp, zum Abschluss Loch,

00:29:44: die sogenannte Bodusfrage möchte ich das mal hin, fällt dir so was ein,

00:29:48: wie die schlimmste Verpackungssünde, die dir hier begegnet ist oder so.

00:29:51: Sagen wir mal Verpackungsarten, die du für besonders

00:29:54: gruselig schlecht, ungelungen und verschwenderisch hältst.

00:29:58: Ja, also ziemlich klar.

00:29:59: Es gibt einmal die Kaffee Kapseln.

00:30:00: Das ist natürlich eine Ökosunde, wenn man bedenkt, wie wenig Inhalt da drin ist

00:30:04: und wie unglaublich peuer die dann ist.

00:30:06: Wenn man dann den Kilo Preis Kaffee berechnet, dann kostet das Kilo Kaffee weit über 30 Euro.

00:30:11: Da kann ich im Supermarkt eine ganze Menge mehr Kaffee so lose kaufen.

00:30:16: Und vor allem gibt es ja Kaffeemaschinen, die ohne Abfall arbeiten wie die Pressedabelkanne.

00:30:20: Und ansonsten für mich eigentlich alles Verpackung, in denen richtig die Luft drin ist.

00:30:24: Also da gibt es ohne Ende alles was irgendwie so.

00:30:27: Ja, meistens pulverartige Materialien sind,

00:30:29: Waschmittel, Müsli, Fitness, Ernährung, Pulver.

00:30:34: Da haben wir einfach teilweise Gefäße gehabt, wo 30 oder noch mehr Prozent Luft drin ist.

00:30:39: Und das ist natürlich eine pure Materialvergeudung, weil wir verkaufen die Sachen

00:30:43: wegen des Inheils, nicht wegen der Verpackung.

00:30:45: Und dass den Herdbeer dann nicht klar ist, dass wir das einfach nur verwenden, obwohl

00:30:50: er denn ja bewusst sein sollte, dass die Erde endlich ist.

00:30:52: Das verstehe ich absolut nicht.

00:30:54: Gut, und damit vielleicht auch ein gelungener Bogen zum Abschluss.

00:30:58: Insofern, dass wir vielleicht auch schon in Zukunft beim Einkauf darauf achten,

00:31:02: was wir dann eben für Müll damit nach Hause schleppen, den es dann eben auch zu entsorgen gilt.

00:31:06: Ich glaube, da kann man auch noch ein bisschen hier untersparen.

00:31:09: Denn es gibt ja meistens auch Alternativen.

00:31:11: Also in aller seltensten Fällen auch immer nur eine Verpackung für das gleiche Produkt,

00:31:15: sondern eben auch verschiedene Hersteller mit verschiedenen Packungsarten und

00:31:19: da vielleicht auch ein bisschen darauf achten.

00:31:20: Ja, genau. Das kann man auch so ganz klar sagen.

00:31:23: Wenn man beim Einkauf ein bisschen Gedanken an die Umwelt rumläuft,

00:31:28: dann findet man schon viele nachhaltige Varianten.

00:31:31: Genau.

00:31:32: Vielen Dank, Philipp, für deine Expertise.

00:31:34: Und sollten wir eine Frage nicht beantwortet haben, helfen Ihnen natürlich auch Ihre

00:31:38: Verbraucherzentrale vor Ort weiter, gerne weiter oder eben einfach auf verbauerozentrale.de.

00:31:43: Da gibt es auch jede Menge weitere Antworten rundum Thema Recycling und Müllvermeidung.

00:31:48: Vielen lieben Dank, Philipp.

00:31:49: Und Grüße nach Dortmund.

00:31:51: Ja, danke dir.

00:31:52: Herzlichen Dank für Ihr Interesse an unserem heutigen Thema.

00:32:00: Und natürlich vielen Dank an alle Menschen,

00:32:03: die die Produktion dieser Podcastreihe ermöglichen.

00:32:05: Weitere Informationen zu Recycling, Müllvermeidung und nachhaltigen Konsum

00:32:10: finden Sie unter verbraucherzentrale.de.

00:32:13: Dies war die vorerst letzte Folge von Genau genommen.

00:32:15: Ich würde mich freuen, wenn wir uns eines

00:32:17: Tages in diesem Format oder anderswo wieder hören.

00:32:20: Falls Ihnen unser Gespräch gefallen hat, folgen Sie genau genommen,

00:32:23: doch kostenlos bei Spotify, Apple Podcasts,

00:32:26: Ordable, Deezer oder in einer anderen Podcast App Ihrer Wahl.

00:32:30: Dort finden Sie auch mehr als 50 weitere Folgen unseres Verbraucherschutz Podcasts

00:32:34: und erfahren es als erste, falls es wieder neue Episoden von Genau genommen geben sollte.

00:32:39: Für Feedback, Lob, Kritik und Themenwünsche erreichen Sie mich auch weiterhin per E-Mail

00:32:43: an podcast@vzbinnestrichbln.de.

00:32:48: Dies war genau genommen der Podcast der Verbraucherzentralen.

00:32:51: Mein Name ist Patrick Lohmeyer.

00:32:53: Ich wünsche Ihnen alles Gute und kommen Sie sicher durch den Alltag.

00:32:58: Copyright WDR 2021

00:33:00: SWR 2021

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